Mein Grossvater, Peter Lehmann, trat am 1. August 1942 der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz bei. Es war die Zeit des zweiten Weltkriegs, eine Zeit grosser Not, Bedrohung und Verunsicherung. Viele Schweizer Soldaten, so auch er, mussten Aktivdienst leisten und waren über Monate von der Familie getrennt. In den 1950er Jahren der Nachkriegszeit war er Mitglied der Schulpflege in der Gemeinde Meilen. Er blieb der SP und deren Gedanken treu verbunden bis zu seinem Tod. Dies hielt ihn allerdings nicht davon ab auch unternehmerisch aktiv zu sein. Nach einigen erfolglosen Versuchen, schaffte er es schliesslich, mit zwei Partnern zusammen, sein eigenes kleines Unternehmen aufzubauen.
Heute stehen wir wieder an der Schwelle zu einem grossen Krieg in Europa. Aus diesem Grund möchte ich etwas aus der Schrift "Die neue Schweiz" vom Dezember 1942 zitieren, in welcher Leitsätze dargelegt werden, wie sich unser Staat nach dem Krieg entwickeln sollte.
Einige dieser Gedanken sind wieder aktueller denn je.
«…Jede freie, nationale Gemeinschaft ist auf die Dauer nur lebensfähig in einer Gemeinschaft freier Völker. Darum müssen die Völker alles beiseite räumen, was wieder zu nationalen Gegensätzen und damit erneut zum Krieg führen kann.
… Solange eine internationale Gemeinschaft freier, friedlicher Völker nicht besteht, muss der Schweizerische Kleinstaat alles tun, was in seiner Kraft liegt, um seine Grenzen und seine Unabhängigkeit zu schützen. Daher ist auch in der Nachkriegszeit eine starke Volksarmee notwendig. Sie wird um so schlagkräftiger sein, je besser Staat und Wirtschaft dafür sorgen, dass durch den Ausbau der Produktivität des Landes und durch gerechte Güterverteilung jedem Schweizer Existenz, Arbeit und Brot gewährleistet wird…
…Der Boden, das Bauen und das Wohnen werden der Spekulation entzogen, der soziale Wohnungsbau wird gefördert. Die Wohn- und Siedlungsbedingungen sind in kultureller und gesundheitlicher Hinsicht allgemein einem gehobenen Lebensstand anzupassen…
…Die gesamte Verkehrs- und Energiewirtschaft ist planmässig zu ordnen. Bodenschätze und Wasserkräfte sind in Gemeineigentum überzuführen…
…Das Geld- und Kreditwesen wird den allgemeinen Zielen der Gesamtwirtschaft unterstellt. Die Währung wird derart gehandhabt, dass vom Geld keine wirtschaftlichen Störungen ausgehen. Der Kredit wird als öffentlicher Dienst unter staatliche Kontrolle gestellt…
…Die landwirtschaftliche Forschung wird gefördert. Den an Versuchsanstalten und landwirtschaftlichen Schulen erzielten Forschungsergebnissen wird breitester und raschester Eingang in die landwirtschaftliche Praxis verschafft durch Ausbau der Betriebsberatung und Betriebskontrolle…
…Durch Bundesgesetz wird die Mutterschaftsversicherung eingeführt…
…Die gerechte Verteilung der Lasten wird durch die Vereinheitlichung der Steuerveranlagung und durch Massnahmen gegen Steuerflucht und Steuerhinterziehung sowie durch gesetzliche Verankerung der Auskunftspflicht aller öffentlichen Geld- und Kreditinstitute gegenüber den Steuerbehörden erzielt….
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